03.06.2025
Autorin: Melanie Engel
Gamification begeistert – doch echte Kundenbindung braucht mehr. Mit Game Thinking wird aus einmaliger Interaktion ein langfristiges, emotionales Markenerlebnis. Der strategische Ansatz aus der Spieleentwicklung geht über einfache Spielmechaniken hinaus und verwandelt Nutzer:innen in aktive Mitgestalter:innen – für nachhaltige Kundenbeziehungen und tiefes Engagement.
Was ist Game Thinking?
Game Thinking ist kein Tool, sondern ein nutzerzentrierter Denkansatz. Im Gegensatz zur Gamification, die punktuelle Spielmechaniken wie Punkte oder Badges einsetzt, geht Game Thinking tiefer und denkt Marketing als interaktives, motivierendes System.
Im Zentrum steht:
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Iterative Entwicklung und Feedback
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Emotionale Belohnungssysteme
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Sinnvolle Fortschrittsmodelle
Durch diese Mechanismen wird Marketing weniger aufdringlich – dafür relevanter, emotionaler und wirksamer.
Von der Customer Journey zur Player Journey
Game Thinking übersetzt die klassische Customer Journey in eine Player Journey. Jede Nutzerinteraktion wird zur Chance, Motivation und Bindung zu erzeugen.
Die drei Phasen der Player Journey:
- Onboarding: Einfache Einstiege schaffen: geringe Hürden, klare Ziele.
- Progression: Nutzer:innen wachsen mit Herausforderungen.
- Endgame: Langfristige Motivation sichern.
Beispiel:
Eine Retail-App belohnt Nutzer:innen, die regelmässig Rezepte kochen und Produkte scannen. Neue Levels, saisonale Events und personalisierte Angebote sorgen für Engagement und Markenbindung.
Game Thinking ≠ Gamification
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Gamification nutzt Spielmechaniken (Punkte, Badges, Leaderboards).
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Game Thinking baut ganze Spielsysteme – mit Sinn, Struktur und Story.
Gamification motiviert kurzfristig. Game Thinking motiviert dauerhaft.
Marken, welche nur auf Gamification setzen, schöpfen das Potenzial nicht aus. Mit Game Thinking entstehen Marketingkonzepte, die Nutzer:innen emotional erreichen und dauerhaft begeistern.
Warum ist das für Marketing so relevant?
Weil Menschen nicht nur kaufen wollen – sie wollen erleben. Game Thinking hilft, Erlebnisse zu gestalten, die motivieren:
- Bessere User Experience durch klare Ziele & Feedback
- Höheres Engagement durch Fortschritt und Belohnung
- Stärkere Kundenbindung durch Identifikation und Emotion
- Mehr Conversion durch spielerische Aktivierung
Einsatzbeispiele: So funktioniert Game Thinking in der Praxis
Retail-App:
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Stempelkarten werden zu dynamischen Challenges
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Fortschrittsbalken und saisonale Events regen zum Wiederkommen an
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Nutzer:innen erhalten personalisierte Belohnungen via App & Point of Sale (POS)
Gesundheits-App:
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Versicherte schalten durch gesundes Verhalten neue Level frei
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Community-Challenges fördern sozialen Wettbewerb
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AR-Elemente machen Bewegungserlebnisse sichtbar und belohnend
Fazit: Marken brauchen kein Spiel – sie brauchen Spielsysteme
Game Thinking verändert, wie wir Marketing denken: weg von Kampagnen – hin zu Systemen.
Wer heute loyale Kund:innen will, muss motivieren wie ein gutes Spiel: klar, emotional, nachhaltig.
Interessiert an einem Austausch zum Thema «Game Thinking»?
Schreib Melanie:

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