02.07.2024
Autor: Lukas Ebnöther
It was awesoooome! Genau so lässt sich die UX London Konferenz in drei Wörtern zusammenfassen. Drei Tage voller spannender Talks, interaktiver Workshops und interessanten Gesprächen. Und natürlich London selbst hat sich von seiner besten, für England untypisch sonnigen, Seite gezeigt. Aber nun zu den Details und warum die Konferenz so grossartig war:
Tag 1 – UX-Research
Die Konferenz war analog einem Projektablauf aufgebaut. So widmete sich der erste Tag dem Thema UX-Research. Hierbei gab es vier spannende Talks am Morgen, interaktive Workshops am Nachmittag und einen grandiosen Abschluss-Talk am Ende des Tages.
Vor allem der Abschluss-Talk von Rhama Gheerawo mit dem Titel «The human touch» war sehr inspirierend. Er befasste sich damit, Produkte für Menschen zu gestalten und nicht in erster Linie für Nutzende. Um dies zu erreichen, ist es umso wichtiger bereits im Research alle Aspekte zu berücksichtigen und kreative Lösungen zu finden.
Ein spannendes Beispiel:
Als Beispiel nannte er das Konzept «Foyle Bubbles» – Der River Foyle ist ein Fluss in Irland. Leider kommt es an diesem Flussufer oft zu Suiziden. Um die Suizidrate zu senken, wurden die «Foyle Bubbles» konzipiert. Dies sind interaktive und physische Pods, die um den Fluss platziert werden können. Sie sind flexibel einsetzbar und können als Kunstinstallationen, kleine Läden etc. genutzt werden. Sie sollen die Community und ein Bewusstsein für eine Zusammengehörigkeit fördern. Zudem können diese Bubbles direkt mit Personen interagieren und ihnen Hilfe da anbieten, wo diese Personen dies am meisten benötigen. So konnte dank UX Research ein spannendes Konzept erstellt werden.
Tag 2 – Product Design
Der zweite Tag startete ebenfalls mit vier spannenden Vorträgen am Morgen. Hier stand das effektive Produkt im Vordergrund. Dabei ging es vor allem darum, wie man ein Produkt richtig testet und sicherstellt, dass die geplanten Features auch gut ankommen. Der Vortrag zum Thema «Validation Testing» war dabei besonders spannend. Hier haben wir eine neue Methode, nämlich die «Fake Door» kennengelernt. Diese Methode eignet sich, um mit geringem Aufwand herauszufinden, ob ein neues Feature überhaupt implementiert werden soll.
Ein konkretes Beispiel:
Ein Onlineshop überlegt eine neue Produktkategorie – «Umweltfreundliche Haushaltswaren» – einzuführen. Durch den Einsatz einer «Fake Door», also eines Links oder eines Buttons für diese neue Kategorie auf der Webseite, kann das Interesse der Nutzer:innen gemessen werden, bevor tatsächliche Ressourcen für die Implementierung eingeplant werden. Die «Fake Door» Methode ermöglicht es, das Interesse zu testen, indem sie Benutzer:innen eine Option bietet, die noch nicht vollständig implementiert ist. So lässt sich auswerten, wie häufig dieser Link angeklickt wird und wie gross das Interesse tatsächlich ist.
Tag 3 – Design Systems
Der dritte Tag befasste sich mit Design Systemen. Hier startete die Konferenz mit Brad Frost und einem kontroversen Talk mit dem Titel «Is Atomic Design dead?». Spoiler: Natürlich nicht – aber es gibt einige neue Gedankenansätze zu Design Systemen und deren Individualität.
Im Detail ging es darum, die Frage in den Raum zu werfen, warum Designsysteme immer aufs Neue aufgebaut und erstellt werden, obwohl sie grundsätzlich überall aus denselben Komponenten bestehen. Er sprach über ein «Global Design System», welches aus anpassbaren Webkomponenten bestehen soll – Ein sehr spannender Ansatz, der auch uns zum Nachdenken angeregt hat. Mehr dazu kann man auf Open-UI nachlesen.
Nach den vier Talks am Morgen hiess es für uns leider schon Goodbye und wir machten uns auf den Weg zum Flughafen. Hoch über den Wolken konnten wir die grossartige Konferenz Revue passieren lassen und unsere Gedanken sortieren.
Wrap up UX London 2024
Nun sind wir vollgepackt mit neuen Ideen, Methoden und Gedanken im Arbeitsalltag zurück und versuchen unsere Inspirationen zu schärfen und in unseren Prozessen zu verankern. We’re on fire!
London Touri-Momente: