E-Ink

19.01.2024

Autor: Peter Forster

Die E-Ink-Technologie hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht und wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt. In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit den Grundlagen von E-Ink, seiner historischen Entwicklung, den Vorteilen, aktuellen Anwendungen und möglichen Einschränkungen befassen.

«E-Ink» oder «E-Paper» ist eine Display-Technologie, die dazu entwickelt wurde, Papier so naturgetreu wie möglich zu imitieren. Im Gegensatz zu «klassischen» Displays benötigen E-Ink Displays nicht dauerhaft Energie zur Anzeige von Inhalten, sondern nur wenn ein Inhalt verändert wird. Dank dieser Funktionsweise ist der Stromverbrauch entsprechend gering. Klassische E-Ink Displays haben auch keine Hintergrundbeleuchtung, dadurch sind sie tatsächlich so nutzbar, wie ein Buch oder eine Zeitung und sind vor allem bei hellem Sonnenlicht anderen Bildschirmtechnologien deutlich überlegen.

Die Ursprünge der E-Ink-Technologie gehen auf die 1970er Jahre zurück. Die technologischen Grundlagen für die heutigen Anwendungen sind in den 80er und 90er Jahren gelegt worden. Der kommerzielle Durchbruch kam dann aber erst ab 2003 mit den ersten eBook Readern wie dem Amazon Kindle, die auf E-Ink-Displays setzten. Heute treffen wir E-Ink Displays im Alltag vor allem in Form von elektronischen Preisschildern im Einzelhandel an.

Lesefreundlichkeit: E-Ink-Displays haben ein besseres Kontrastverhältnis als herkömmliche Displays, weil E-Ink Displays nicht selbst leuchten, sondern das Umgebungslicht reflektieren. Deshalb sind E-Ink-Display sehr augenfreundlich und ähneln stark dem Lesen von gedrucktem Papier.

Energieeffizienz: Die Technologie verbraucht nur Energie beim Ändern des Bildes, nicht beim Anzeigen. Dies führt zu einem deutlich geringen Energieverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Displays.

Sichtbarkeit bei Sonnenlicht: Dadurch, dass E-Ink Displays nicht selbst leuchten, sondern das Umgebungslicht reflektieren, sind sie, im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Displays, auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut lesbar.

Invidis schreibt in ihrem Beitrag «So sparsam ist E-Paper-Signage», dass sich die modernen E-Paper-Displays als umweltfreundliches Outdoor E-Paper-Signage optimal eignen. Im Einsatz von E-Paper-Signage, im Gegensatz zu herkömmlichen Papierplakaten, die einmal gedruckt und entsorgt werden, könnte eine Reduzierung des CO2-Ausstosses um etwa 21 Millionen Tonnen erzielt werden. Bereits etablierte Use Cases seien Busfahrpläne und Stadtinformationen.

Die E-Ink-Technologie hat ihren Weg in verschiedene Anwendungen gefunden. Wie der Kindle nutzen viele E-Book-Reader E-Ink-Displays für ein komfortables Leseerlebnis. In Einzelhandelsumgebungen werden E-Ink-Displays als elektronische Preisschilder für dynamische Preise und Produktinformationen verwendet. Einige Smartwatches verwenden E-Ink-Displays für ihre Effizienz und gute Lesbarkeit im Freien.

Grössere E-Ink Displays finden Anwendung als digitale Kundenstopper oder digitale Menuboards.

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch einige Einschränkungen der E-Ink-Technologie. Eine der offensichtlichsten Einschränkungen ist die vergleichsweise langsame Aktualisierung von E-Ink-Displays im Vergleich zu herkömmlichen Displays. Dies macht sie weniger geeignet für Anwendungen mit Bewegtbildern, wie z.B. Videos oder Animationen. Viele E-Ink-Displays bieten nur eine begrenzte Farbpalette im Vergleich zu anderen Display-Technologien. Die relativ hohen Anschaffungskosten, vor allem bei grösseren E-Ink Displays, können die Akzeptanz und eine schnellere Verbreitung von E-Ink beeinflussen.

Im Beitrag «Die Zeit ist reif» schreibt Invidis bereits im Sommer 2023, dass eines der Trendthemen der kommenden ISE E-Paper-Signage sein wird.

Die E-Ink-Technologie hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, und ihre Anwendungsbereiche haben sich kontinuierlich erweitert. Ein Blick in die Zukunft lässt vermuten, dass diese innovative Technologie noch viel Potenzial für Weiterentwicklung und Integration in verschiedene Branchen hat.

• Flexible Displays und Formfaktoren: Eine vielversprechende Entwicklung ist die Schaffung von flexiblen E-Ink-Displays. Diese könnten in der Zukunft in der Lage sein, sich an verschiedene Formen und Oberflächen anzupassen. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für Anwendungen in der Kleidung, intelligenten Möbeln und anderen Bereichen, in denen flexible und anpassbare Displays gefragt sind.
• Verbesserte Farbwiedergabe: Obwohl E-Ink-Displays bisher hauptsächlich für monochrome Anzeigen verwendet wurden, gibt es Entwicklungen, die darauf abzielen, die Farbwiedergabe zu verbessern. Zukünftige Generationen von E-Ink-Displays könnten eine breitere Farbpalette bieten, was ihre Anwendungsbereiche weiter diversifizieren würde.
• Schnellere Aktualisierungsraten: Zukünftige Entwicklungen könnten darauf abzielen, diese Aktualisierungsraten zu verbessern, was die Eignung von E-Ink für Anwendungen wie Videos und Animationen erhöhen würde.
• Integration in Wearables und IoT-Geräte: Die Energieeffizienz und die gute Sichtbarkeit im Freien machen E-Ink-Displays ideal für Wearables und IoT-Geräte. In der Zukunft könnten wir eine verstärkte Integration von E-Ink-Technologie in Smartwatches, Fitness-Tracker und andere tragbare Geräte sehen, um die Akkulaufzeit zu verlängern und die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern.
• Umweltfreundliche Aspekte: Die E-Ink-Technologie könnte aufgrund ihres geringen Energieverbrauchs eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Displays darstellen. Die Reduzierung des Energieverbrauchs könnte dazu beitragen, den ökologischen Fussabdruck von elektronischen Geräten zu verringern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die E-Ink-Technologie eine vielversprechende Zukunft hat. Die kontinuierliche Forschung und Entwicklung werden voraussichtlich zu neuen Innovationen führen, die die Anwendungsmöglichkeiten von E-Ink weiter diversifizieren und ihre Integration in unser tägliches Leben verstärken. Von flexiblen Displays über verbesserte Farbwiedergabe bis hin zu einer breiteren Integration in verschiedene Geräte.